4 April 2008
Frankreich erwartet das nächste Buch von Jonathan Littell
Kommenden Donnerstag wird ein neuer Titel von Jonathan Littell in den französischen Buchhandlungen liegen: Le sec et l’humide, herausgegeben bei Gallimard mit 20.000 Exemplaren Startauflage. Offenbar ein eher schmaler Band von 144 Seiten mit vielen Fotografien.
Es handelt sich um eine genaue sprachliche und psychoanalytische Untersuchung – angelehnt an einige Thesen Klaus Theweleits – des Buches La campagne de Russie des belgischen Faschisten Léon Degrelle (1906-1994), in dem dieser von den Schlachten berichtet, die er an der Ostfront mit seiner Abteilung der Waffen-SS “Wallonie” während des zweiten Weltkrieges geschlagen hat. Littell hatte das Buch offenbar während der Vorarbeiten für seinen Roman Les Bienveillantes entdeckt und die historische Figur des Léon Degrelle teils als Vorlage für die Hauptfigur des Romans, Max Aue, verwendet.
Im aktuellen Heft des Nouvel Observateur gibt es eine Vorabkritik des Bandes von Jérôme Garcin, dem einzigen Journalisten, den Littell autorisiert hatte, seine Studie vor dem 3. April 2008 zu lesen.