1 April 2008
Italo.log: Italienische Lyrik von 1968 bis heute
Der italienische Literaturwissenschaftler und -kritiker Roberto Galaverni hat gemeinsam mit der Übersetzerin Theresia Prammer eine schöne „Online-Anthologie für eine zeitgenössische, nach vorne und zugleich zurückblickende, mobile Archivierung jüngerer italienischer Dichtungsgeschichte“ angezettelt: das Italo.log. Im wöchentlichen Rhythmus wird je ein italienisches Gedicht mit deutscher Übersetzung vorgestellt. Die Zeitgrenze nach hinten bildet das Jahr 1968. Die beiden Herausgeber zu ihrem Vorhaben:
„In zumindest 99 exemplarischen Folgen eine zurückschauend-kontinuierliche, punktuell-registrierende, systematisch-vertiefende Panoramaansicht der zeitgenössischen italienischen Poesielandschaft der letzten Jahrzehnte zu geben, mit dem Ideal, literarische Ahnenforschung und Darstellung der Vitalität einer „Szene“ produktiv miteinander zu verknüpfen. „
Das hört sich gut an und sieht auch gut aus – erst der deutsche Text, das das italienische Original, schließlich ein kurzes Porträt des jeweiligen Dichters (oder auch mal der Dichterin?).
Unter der gleichen Domain von satt.org, einem unabhängigen Kulturprojekt mit Sitz in Berlin, findet sich auch das von Rike Bolte und Timo Berger herausgegebene Latin.log, in dem aktuelle Poesie aus Lateinamerika nach dem gleichen Prinzip wie im Italo.log vorgestellt wird (mit 111 vorgestellten Gedichten schon deutlich umfangreicher).