16 Januar 2009
Hispanistik-Modul bei LOTSE
Kennen Sie schon LOTSE, das Navigations- und Schulungssystem für Studierende und Wissenschaftler/-innen? Mit LOTSE können Sie wissenschaftliche Arbeitstechniken erlernen und erhalten Unterstützung bei allen Arbeitsschritten des Lernens, Forschens und Lehrens. Unter Federführung der ULB Münster wird LOTSE von derzeit 11 beteiligten Hochschulbibliotheken ausgebaut und gepflegt, einige Funktionalitäten sind allerdings auch nur über die beteiligten Hochschulen nutzbar (HU Berlin, Bochum, Dortmund, Göttingen, Graz, Hamburg, Kiel, Köln, Leipzig, Münster, Wien).
Neben einem großen fachübergreifenden Teil gibt es mittlerweile 16 verschiedene Fachansichten, seit kurzem – verantwortet von der SUB Hamburg und dem dortigen Sondersammelgebiet – auch für die Hispanistik.
1 April 2008
Italo.log: Italienische Lyrik von 1968 bis heute
Der italienische Literaturwissenschaftler und -kritiker Roberto Galaverni hat gemeinsam mit der Übersetzerin Theresia Prammer eine schöne „Online-Anthologie für eine zeitgenössische, nach vorne und zugleich zurückblickende, mobile Archivierung jüngerer italienischer Dichtungsgeschichte“ angezettelt: das Italo.log. Im wöchentlichen Rhythmus wird je ein italienisches Gedicht mit deutscher Übersetzung vorgestellt. Die Zeitgrenze nach hinten bildet das Jahr 1968. Die beiden Herausgeber zu ihrem Vorhaben:
„In zumindest 99 exemplarischen Folgen eine zurückschauend-kontinuierliche, punktuell-registrierende, systematisch-vertiefende Panoramaansicht der zeitgenössischen italienischen Poesielandschaft der letzten Jahrzehnte zu geben, mit dem Ideal, literarische Ahnenforschung und Darstellung der Vitalität einer „Szene“ produktiv miteinander zu verknüpfen. „
Das hört sich gut an und sieht auch gut aus – erst der deutsche Text, das das italienische Original, schließlich ein kurzes Porträt des jeweiligen Dichters (oder auch mal der Dichterin?).
Unter der gleichen Domain von satt.org, einem unabhängigen Kulturprojekt mit Sitz in Berlin, findet sich auch das von Rike Bolte und Timo Berger herausgegebene Latin.log, in dem aktuelle Poesie aus Lateinamerika nach dem gleichen Prinzip wie im Italo.log vorgestellt wird (mit 111 vorgestellten Gedichten schon deutlich umfangreicher).
6 März 2008
Cibera-Blog
Die Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika / Spanien / Portugal hat gestern ihr neues Cibera-Blog gestartet. Als Ziel dieses fachwissenschaftlichen Gruppenblogs formuliert Markus Trapp:
Im ciberaBlog veröffentlichen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der an cibera beteiligten Institutionen sowie Gastautoren aus Wissenschaft, Forschung und dem Bibliothekswesen Blogartikel zu Themen aus dem Kulturkreis Iberoamerika, Spanien und Portugal. Dabei möchten wir unseren Nutzern zeigen, dass die Recherche und Materialfindung in der Virtuellen Fachbibliothek auch Spaß machen kann. Mittelfristig geplant ist, das ciberaBlog zu einem Austauschforum der Fachwissenschaften zu machen, die sich mit den Regionen Lateinamerika, Spanien und Portugal beschäftigen.
Das Design finde ich sehr ansprechend und bin gespannt, inwieweit auch die Fachcommunity sich hier beteiligen wird. Schön jedenfalls, dass es damit ein weiteres, sogar institutionell verankertes Web2.0-Angebot für Romanisten (und natürlich alle anderen Fachinteressierten) gibt.
12 Februar 2008
Jorge Luis Borges als Prophet des Web2.0?
Dieser Frage stellt sich Paul Ingendaay, aus Madrid schreibend, in der heutigen FAZ. Auf den Gedanken gekommen ist er durch einen Artikel von Noam Cohen vom 6. Januar in der New York Times, der am 27. Januar als Übertragung ins Spanische in „El Pais“ erschien. In diesem Artikel ist unter anderem von dem Buch einer in Amerika arbeitenden argentinischen Literaturwissenschaftlerin die Rede: Perla Sasson-Henrys „Borges 2.0 – From Text to Virtual Worlds“. Die Autorin hatte ihrerseits Mitte Januar der spanischen Zeitung ABC ein Interview gegeben, in dem sie die Literatur von Borges – mit ihren von Text zu Text verweisenden Markierungen – als Bindeglied zwischen traditionellen und digitalen literarischen Formen darstellte. Hier wies sie auch auf ein „Net-Art“ Projekt der Kunstprofessorin Natalie Bookchin hin, das auf Borges Erzählung „La intrusa“ basiert.
Soweit die Vernetzung der Grundinformation…
Und jetzt gehen wir den Weg wieder zurück:
In ihrem Buch analysiert Sassòn-Henry Borges Werke – La biblioteca de Babel, El jardín de senderos que se bifurcan, La Intrusa – in ihrer Wechselwirkung mit Wissenschaft, Technologie und virtueller Welt.
Noam Cohen beschreibt das so: die Verfasserin erkunde
the connections between the decentralized Internet of YouTube, blogs and Wikipedia — the so-called Internet 2.0 — and Borges’s stories, which “make the reader an active participant.”
Im weiteren Verlauf seines Artikels sucht und findet Cohen Indizien, die Borges mit dem Cyberspace in Verbindung bringen, und sieht in den Erzählungen des Argentiniers die Vorwegnahme von Wikipedia, Google Books und Blogosphäre.
Paul Ingendaay schließlich scheint einerseits recht beeindruckt von dem Gedanken, „aus Borges postum den Säulenheiligen des Cyberspace zu machen“, muss aber andererseits dem virtuellen Rauschen des Internet ein Lob des „altertümlichen“ Dichters Borges entgegenstellen und resümiert:
Er war ein elitärer Schriftsteller und wird es bleiben, sofern man das wertfrei sagen kann. Er wandte sich an die, die ihm zuhören mochten, und scherte sich nicht um die anderen. Vielleicht ist das der Schlüssel zu seiner Doppelköpfigkeit, wie sehr es sich auch lohnen mag, Borges im Licht der Computerbildschirme zu studieren: Er scherte sich nicht, während sich das Internet gefräßig um alles und jedes schert, auch das Blödeste und Niedrigste. Dafür brauchen wir es, gewiss, und offenbar wollen wir es sogar und sind also selbst schuld; aber zugleich entfernen wir uns von der Möglichkeit zur Versenkung, die vor der Ankunft dieses konzentrationstötenden Mediums einmal existierte.
Amen.
1 Februar 2008
LiteraturNachrichten über lateinamerikanische Literatur
Das aktuelle Heft der LiteraturNachrichten, hrsg. von der Frankfurter „Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika e.V.„, beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der neuen lateinamerikanischen Literatur. Es geht u.a. um Onetti, Manuel Fernandez, Pablo Ramos, Santiago Roncagliolo und Teresa Ruiz Rosas. Das ganze Heft gibt es als kostenlosen Download hier.
(via textundblog.de)