26 Februar 2008
Zum 200. Geburtstag von Honoré Daumier
Heute vor 200 Jahren wurde der französische Karikaturist und Künstler Honoré Daumier in Marseille geboren. Mit seinen Zeichnungen schuf Daumier ein Panoptikum französischen Lebens im 19. Jahrhundert, die Analogie zu Balzacs Comédie humaine wird nicht nur von Jörg von Uthmann in seinem Artikel in der WELT hergestellt. Henning Ritter lenkt in der FAZ das Augenmerk auf das weitgehend unbekannte, verborgene malerische Werk von Daumier.
Die Bibliothèque Nationale in Paris zeigt zum Jubiläum 220 Lithographien von Daumier in einer Ausstellung im alten Gebäude an der Rue de Richelieu (4.3. bis 8.6.2008). Neben der chronologischen Darbietung der Bilder wird hier auch gezeigt, wie eine Lithographie entsteht.
22 Februar 2008
Visionäre Zeichnungen von Victor Hugo
… kann man derzeit – noch bis zum 18. Mai 2008 – in der Fondation de l’Hermitage in Lausanne am Genfer See betrachten. Die etwa 90 ausgestellten Bilder, die durch Fotografien, Büsten, Manuskripte und Plakate ergänzt werden, entstanden vorwiegend zwischen 1852 und 1870, in der Zeit von Hugo’s Exil auf Jersey und Guernsey. Wer keine Gelegenheit hat, in die Schweiz zu fahren, kann sich immerhin den Katalog ansehen: Victor Hugo – dessins visionnaires. Mailand: 5 Continents, 2008 (bald in der Bibliothek).
Caroline Kesser, die in Hugos Zeichnungen „Ausflüsse seines Schreibens, Illustrationen, Ergänzungen und Vertiefungen zu literarisch verarbeiteten Themen“ sieht, empfiehlt die Ausstellung in der NZZ und resümiert:
„Hugos Zeichenkunst wurde im 19. Jahrhundert wohl beachtet, doch vor allem von Literaten. War Baudelaire von «jener prächtigen Imagination» begeistert, «die in Victor Hugos Zeichnungen waltet, wie das Geheimnis am Himmel», fiel Gautier bereits das Wirken seiner «unbewussten Hand» auf. Victor Hugo hat den Gang der Kunst nicht beeinflusst, aber Zentrales vorweggenommen, von Kandinskys Abstraktion über Dada und den Surrealismus bis zum Tachismus hin.“
8 Februar 2008
Robert Massin, das Gesicht hinter der Typographie von Gallimard
Welcher Frankoromanist kennt nicht die sandfarbenen Bände aus dem Hause Gallimard mit dem diskreten Schriftzug der nrf oder die schon von weitem klar identifizierbaren Taschenbuchausgaben der Reihe Folio? Den Namen des Graphikers, der diese „Layouts“ entwickelt hat, kennen wohl nur wenige: Robert Massin, geboren 1925, leitete seit 1958 für 20 Jahre die durch und für ihn neu gegründete Graphikabteilung des Gallimard-Verlags und verlieh vielen der noch heute erscheinenden Reihen des Hauses ihr unverwechselbares Gesicht. Neben den eher diskreten Typographien dieser Reihen ist es vor allem die typographie expressive, mit der sich Massin einen Namen machte – insbesondere durch die Gestaltung der Texte von Eugène Ionesco.
Jetzt sind zwei Monographien zu Robert Massin erschienen, eine englischsprachige, die in den Lettres françaises besprochen wird, und ein französischer Ausstellungskatalog.
31 Januar 2008
Buchkunst der Avant-Garde in der British Library
Die British Library hat unter dem Titel „Breaking the Rules“ eine Ausstellung mit Künstlerbüchern, Manifesten und Plakaten der Avant-Garde von 1900 bis 1937 zusammengestellt. Die NZZ berichtet, zu sehen ist die Ausstellung bis 30. März 2008.
29 Januar 2008
Comic-Festival in Angoulème
In der vergangenen Woche trafen sich in der südfranzösischen Kleinstadt Angoulème mehr als 100.000 Menschen zum internationalen Festival des Comic, der Bande dessinée. Die NZZ berichtet.