15 Januar 2009
Meisterwerke aus dem Prado in Hochauflösung bei Google Earth
Eine neue Google-Spielerei, diesmal auch was für Kunsthistoriker und Kunstinteressierte: per Google Earth (Prado, Madrid anfliegen und Museo del Prado anklicken) kann man sich seit neuestem einige Meisterwerke aus dem Prado in faszinierend hoher Auflösung anschauen. Mittels spezieller Technik wurden je Gemälde 8200 Detail-Fotos gemacht, die mehr als tausendfach präziser sind als die Fotos einer normalen Digitalkamera. So können Details wahrgenommen werden, die für das bloße Auge bei direkter Anschauung quasi unsichtbar bleiben.
Folgende Gemälde gehören zu zunächst zu dieser Kollektion:
Las Meninas von Velasquez; Der Garten der Lüste von Hieronymus Bosch; Artemis von Rembrandt; Dürers Selbstporträt von 1498; Die Erschießung der Aufständischen von Goya; Adliger mit Hand auf der Brust von El Greco; Der Kardinal von Raphael; Kreuzabnahme von Rogier van der Weyden; Reiterbildnis Karls V. von Tizian; Jakobs Traum von José de Ribera; Unbefleckte Empfängnis von Tiepolo; Die Verkündigung von Fra Angelico; Die Kreuzigung von Juan von Flandern; Die drei Grazien von Rubens.
28 Oktober 2008
Bildportal der Kunstmuseen Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Die Bildagentur der Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat ein Bildportal erstellt, auf dem man registriert recherchieren (kostenlos), Bildmotive auswählen und in Druckqualität – kostenpflichtig – abrufen kann. Die Erlöse aus der Bereitstellung von Bildvorlagen für kommerzielle, aber auch wissenschaftliche Zwecke kommen dem Haushalt der Staatlichen Museen zu Berlin, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, der Museumslandschaft Hessen Kassel, der Hamburger Kunsthalle, dem Museum der Bildenden Künste Leipzig und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg zugute.
3 September 2008
RETIF – Online-Verzeichnis italienischer Gemälde des 13. bis 19. Jahrhunderts
Das französische „Institut national d’histoire de l’art“ (INHA) hat den ersten Teil einer umfassenden Datenbank zu den Beständen italienischer Kunst in französischen Museen online gestellt:
Verzeichnet ist italienische Malerei auf allen Materialien, ausgenommen Wandmalereien, die sich in Frankreich im Besitz der öffentlichen Hand befinden. Auch nicht-italienische Künstler, die aber ihre gesamte Laufbahn in Italien verbracht haben, sind erfasst. In den Katalogisaten finden sich sämtliche bisherigen Zuschreibungen der Gemälde, auch wenn keine eindeutige Identifikation möglich ist. Inventarisiert sind auch sämtliche Kopien eines Werkes sowie die zerstörten Werke.
Fast alle Katalogisate sind mit einer Abbildung ausgestattet, wobei die Verfasser des Katalogs nach der Maxime gehandelt haben, dass eine schlechte Abbildung besser ist als gar kein Bild – in der Regel haben die Abbildungen aber gute Qualität.
Es gibt eine einfache Stichwortsuche sowie eine recht ordentlich gemachte erweiterte Suche, in der nach Bildtitel, Künstler, Zuschreibung und – auf verschiedenen Ebenen – nach Ort und Institution recherchiert werden kann.
In diesem ersten Teil sind die Bestände der Regionen Bretagne, Centre und Poitou-Charente sowie eines Museums im Nord-Pas-de-Calais verzeichnet, weitere werden folgen.
Auf seinem inspirierenden Portal „La Tribune de l’Art“ hat der französische Kunsthistoriker Didier Rykner bereits auf einige interessante Fundstücke in diesem Repertoire hingewiesen.
26 August 2008
Neues bei arthistoricum.net
arthistoricum.net, die Virtuelle Fachbibliothek Kunstgeschichte, hat wieder Neues zu bieten:
1. Ein Themenportal „Architektur als Medium / Medien der Architektur„, das Projekte und Forschungen dokumentiert und fördert, die Architektur unter dem Blickwinkel des symbolischen und medialen Handelns betrachten. Es gibt ein Paper zu Grundsatzpositionen der Betreiber, Hinweise auf aktuelle Projekte und vor allem eine recht umfassende Bibliographie (genannt „Virtuelle Bibliothek“) zum Thema.
2. Ein Themenportal „Kunst auf Papier„, das Aktivitäten, Forschungen und Institutionen im Bereich der Zeichnung und Duruckgraphik dokumentiert.
3. Eine neue Seite „Bildrecherche„, die die wichtigsten weitgehend frei zugänglichen Bilddatenbanken verlinkt. Darüber hinaus werden als weiterführende Links aus dem ART-Guide dynamisch generierte Listen aller darin verzeichneten Bilddatenbanken aufgeführt.
4. Eine neue Volltextsuchfunktion, mit der über die Seiten des Portals bequem recherchiert werden kann. Das Suchfeld ist auf jeder arthistoricum.net-Seite im Kopfbereich implementiert. Angeboten wird mit der Trefferliste auch eine Weitergabe der Suchbegriffe an externe Zielsysteme wie Google oder Wikipedia.
(Dank an Volker Schümmer vom ZIKG München)
17 Juli 2008
Neue deutsch-französische Online-Zeitschrift: TRIVIUM
Es gilt, auf eine durchaus vielversprechende neue deutsch-französische Online-Zeitschrift hinzuweisen:
Durch die frei zugängliche Online-Publikation von Übersetzungen aus Fachzeitschriften, die sich je Heft um ein Thema ranken, will die Zeitschrift ein „Medium des Austauschs und der Kooperation zwischen deutsch- und französischsprachigen Forschungsgemeinschaften in den Geistes- und Sozialwissenschaften“ sein.
Thema des ersten Heftes, das von dem an der EHESS unterrichtenden französischen Kunsthistoriker und Philosophen Georges Didi-Huberman und dem Konstanzer Germanisten Bernd Stiegler herausgegeben wird, ist der „Iconic Turn“ und gesellschaftliche Reflexion.
14 April 2008
XXX. Kunsthistorikertag, Universität Marburg, 25.-29. März 2009
Bis zum 15. Mai 2008 können Vorträge für den XXX. deutschen Kunsthistorikertag im kommenden Jahr in Marburg eingereicht werden. Ein Überblick über die Sektionen findet sich hier.
18 März 2008
Online-Katalog der Fotothek der Bibliotheca Hertziana
In der aktuellen Kunstchronik (Heft 3/2008, S. 138/139) stellt Christoph Glorius von der Bibliotheca Hertziana deren neuen Online-Fotothekskatalog vor, in dem die seit 1995 gekauften Fotografien und kleinere Teile des Altbestandes erfaßt werden. Die Erschließung des Materials erfolgt nach den MIDAS-Regeln des Bildarchivs Foto Marburg, Programmierung und Nutzungsbedingungen orientieren sich an der Berliner Erklärung zu Open Source und Open Access, die die Max-Planck-Gesellschaft unterzeichnet hat. Für die Suche kann man unter 15 Kategorien wählen, von denen jeweils 4 miteinander zu kombinieren sind, so dass die Ergebnisse bei hohen Trefferzahlen passend eingeschränkt werden können. Voreingestellt sind Künstlername und Ort. Der Aufbau der Ergebnisanzeige ist zwar etwas langsam, die Tiefenerschließung dafür um so durchdachter.
Ca. 180.000 Fotografien sind derzeit erfasst, etwa 30.000 von ihnen sind frei im Netz oder – bei urheberrechtlicher Beschränkung – im Intranet der Hertziana anzusehen.
7 März 2008
Lucien Clergue im Graphikmuseum Pablo Picasso in Münster
Gestern wurde im Münsteraner Graphikmuseum Pablo Picasso eine Ausstellung mit Fotografien von Lucien Clergue (der selbst anwesend war) eröffnet. Clergue ist vor allem durch seine Bilder von Picasso, mit dem er befreundet war, sowie durch Aktfotos bekannt geworden; 2006 wurde er als erster Fotograf in die Académie Française aufgenommen. Jean Cocteau bezeichnete ihn einmal als „Dichter mit der Kamera“. Erste Stimmen zur Ausstellung finden sich in der lokalen Presse bei Echo, WN und MZ sowie bei Kunstmarkt.com. Deutschlandradio Kultur widmet dem Fotografen (und der Ausstellung) einen Beitrag.
Stefan Lüddemann von der Osnabrücker Zeitung findet die Aktaufnahmen Clergues etwas zu perfekt und glatt für heutige Augen, verblüffend hingegen zwei Porträts von Jean Cocteau und Picasso, immer noch aufwühlend die Stierkampf-Bilder.
6 März 2008
Sammlungskatalog des Musée d’Orsay
Die Sammlungen, für die das Pariser Musée d’Orsay zuständig ist, können über den Catalogue des Oeuvres recherchiert werden (hier per DBIS). Ausgenommen sind die Zeichnungen des Fonds des Musée d’Orsay, die im Louvre aufbewahrt werden. Neben der einfachen und der Expertensuche kann man über die Recherche par listes nach einzelnen Künstlern, Disziplinen, dargestellten Orten, dargestellten Personen und nach dem Ort der Aufbewahrung suchen.