31 März 2008
Elektronische Bibliothek der Mediathek Montpellier
Die Mediatheken der Stadt Montpellier wollen sukzessive ihre digitalisierten Bestände in einer „Bibliothèque numérique“ online verfügbar machen. Den Anfang bilden Digitalisate aus dem „Fonds Languedoc-Roussillon“ mit einer Reihe von Karten, Plänen und alten Drucken sowie aus dem „Fonds Rabelais“ mit den von George Sand annotierten „Chroniques de Gagantua“; demnächst folgen soll der „Fonds Léo Malet“.
18 März 2008
Online-Katalog der Fotothek der Bibliotheca Hertziana
In der aktuellen Kunstchronik (Heft 3/2008, S. 138/139) stellt Christoph Glorius von der Bibliotheca Hertziana deren neuen Online-Fotothekskatalog vor, in dem die seit 1995 gekauften Fotografien und kleinere Teile des Altbestandes erfaßt werden. Die Erschließung des Materials erfolgt nach den MIDAS-Regeln des Bildarchivs Foto Marburg, Programmierung und Nutzungsbedingungen orientieren sich an der Berliner Erklärung zu Open Source und Open Access, die die Max-Planck-Gesellschaft unterzeichnet hat. Für die Suche kann man unter 15 Kategorien wählen, von denen jeweils 4 miteinander zu kombinieren sind, so dass die Ergebnisse bei hohen Trefferzahlen passend eingeschränkt werden können. Voreingestellt sind Künstlername und Ort. Der Aufbau der Ergebnisanzeige ist zwar etwas langsam, die Tiefenerschließung dafür um so durchdachter.
Ca. 180.000 Fotografien sind derzeit erfasst, etwa 30.000 von ihnen sind frei im Netz oder – bei urheberrechtlicher Beschränkung – im Intranet der Hertziana anzusehen.
14 März 2008
Französische Open-Access-Zeitschrift über „arts de la scène“ – Agon
Für Freunde insbesondere des französischen Theaters lohnt sich vielleicht ein Blick in die neue Open-Access-Zeitschrift Agon. Aus der Selbstdarstellung:
… la revue Agôn est née de la volonté de créer un espace de dialogue et de rencontre entre différentes pratiques et théories des arts de la scène. Point de face à face, ou de postures inconciliables, Agôn fait le pari du partage et de sa mise en jeu : dialogue des pratiques, d’abord, celles de la scène, celles qui se frottent au plateau, à l’espace et au corps, celles aussi qui se plongent dans le texte, dans la tissure des voix et dans la forme dramatique ; dialogue, ensuite, des horizons et des approches dans le croisement des champs d’étude et des disciplines ; dialogue enfin des histoires et des voix, avec pour ambition de faire se mêler des contributions et des entretiens, des articles et des pratiques, leurs échos et leurs retours.
In der ersten Ausgabe (Nummer 0) geht es um die Aspekte des „sujet“. Neben den Themenheften gibt es auf der Seite auch Hinweise zu den Bühnenkünsten in der Region von Lyon, ein „Laboratoire“ und weitere Rubriken zum Theater und den verwandten Künsten.
(via Open Access News)
10 März 2008
(Übersetzer-)Preis der Leipziger Buchmesse
Kommenden Donnerstag beginnt in Leipzig die Buchmesse, gleich am ersten Tag wird der Preis der Leipziger Buchmesse verliehen. In der Kategorie Übersetzung finden sich unter 5 Nominierungen zwei Übersetzungen aus romanischen Sprachen: nominiert sind u.a. Elisabeth Edl für ihre Neuübersetzung der Kartause von Parma und Fritz Vogelsang für seine Übertragung des altkatalanischen Romans vom weißen Ritter Tirant lo Blanc. Auf den Seiten des VdÜ finden sich Porträts der Nominierten.
(via text & blog)
Ausgezeichnet wurde in der Kategorie Übersetzung am 13. März Fritz Vogelsang, wie schön! Die Begründung der Jury:
Ausgezeichnet wird mit dem Preis Vogelgsangs jahrzehntelanger Einsatz für ein Werk, das in der altkatalanischen Sprache des Königreichs Valencia 1490 erschien und nun erstmals vollständig dem deutschsprachigen Leser vorliegt. Das Großepos, das auf 1.600 Seiten die abenteuerliche Reise des weißen Ritters und seinen Kampf für die Befreiung Konstantinopels schildert, bezeichnete Cervantes „als, aufgrund seines Stils, besten Roman der Welt“. Vogelgsang hat Martorells Altkatalanisch in eine elegante und mustergültig moderne deutsche Sprachform gebracht. In seinem Text kommt das Farbige, Unterhaltsame, Spannende dieses ersten realistischen Romans perfekt zur Geltung.
9 März 2008
Neues Blog: La buena prensa
Zwei Kommunikationswissenschaftler der Universität Navarra haben ein neues Blog ins Leben gerufen: La buena prensa. Vorgestellt werden hier exzellente Zeitungsartikel aus der spanischen Presse, die sich durch ihren Informationsgehalt, ihre visuelle Präsentation, ihren Titel o.ä. hervorheben. Die Blogmacher zu ihrem Vorhaben:
Si hay que estar en la blogosfera, pensamos que nada mejor que hacerlo “en positivo”. Por eso, La buena prensa nace para centrarse en la excelencia —en la planificación, en la información, en el aspecto visual, en la titulación…—. Una excelencia que, quitando algún destello o algún „¿has visto qué gran reportaje publica hoy tal periódico?“, apenas tiene “salida” en el „mercado“.
Die jeweils vorgestellten Zeitungsseiten kann man sich vergrößert ansehen und sie werden aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht kommentiert.
(via Buscanoticias)
7 März 2008
Lucien Clergue im Graphikmuseum Pablo Picasso in Münster
Gestern wurde im Münsteraner Graphikmuseum Pablo Picasso eine Ausstellung mit Fotografien von Lucien Clergue (der selbst anwesend war) eröffnet. Clergue ist vor allem durch seine Bilder von Picasso, mit dem er befreundet war, sowie durch Aktfotos bekannt geworden; 2006 wurde er als erster Fotograf in die Académie Française aufgenommen. Jean Cocteau bezeichnete ihn einmal als „Dichter mit der Kamera“. Erste Stimmen zur Ausstellung finden sich in der lokalen Presse bei Echo, WN und MZ sowie bei Kunstmarkt.com. Deutschlandradio Kultur widmet dem Fotografen (und der Ausstellung) einen Beitrag.
Stefan Lüddemann von der Osnabrücker Zeitung findet die Aktaufnahmen Clergues etwas zu perfekt und glatt für heutige Augen, verblüffend hingegen zwei Porträts von Jean Cocteau und Picasso, immer noch aufwühlend die Stierkampf-Bilder.
6 März 2008
Cibera-Blog
Die Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika / Spanien / Portugal hat gestern ihr neues Cibera-Blog gestartet. Als Ziel dieses fachwissenschaftlichen Gruppenblogs formuliert Markus Trapp:
Im ciberaBlog veröffentlichen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der an cibera beteiligten Institutionen sowie Gastautoren aus Wissenschaft, Forschung und dem Bibliothekswesen Blogartikel zu Themen aus dem Kulturkreis Iberoamerika, Spanien und Portugal. Dabei möchten wir unseren Nutzern zeigen, dass die Recherche und Materialfindung in der Virtuellen Fachbibliothek auch Spaß machen kann. Mittelfristig geplant ist, das ciberaBlog zu einem Austauschforum der Fachwissenschaften zu machen, die sich mit den Regionen Lateinamerika, Spanien und Portugal beschäftigen.
Das Design finde ich sehr ansprechend und bin gespannt, inwieweit auch die Fachcommunity sich hier beteiligen wird. Schön jedenfalls, dass es damit ein weiteres, sogar institutionell verankertes Web2.0-Angebot für Romanisten (und natürlich alle anderen Fachinteressierten) gibt.
Lust auf Provence?
Annick Eimer versucht mit einem kurzen Artikel in der ZEIT, den französischen (Lokal-)Schriftsteller Marcel Pagnol und seine Kindheitserinnerungen deutschen Lesern nahe zu bringen – in Frankreich wäre das kaum notwendig, da seine Souvenirs d’enfance nach wie vor zur kanonischen Schullektüre gehören. Wer sich in noch grauen, kalt-feuchten deutschen Spätwintertagen nach ein wenig Sonnenduft sehnt, sollte es vielleicht mit Pagnol versuchen:
Pagnols Bücher riechen und schmecken nach der Provence. Aus jeder Seite kriecht der Duft der Korkeichenwälder, der Oliven-, Aprikosen- und Mandelbäume. Jeder Satz schmeckt nach Thymian, Rosmarin und Lavendel.
Sammlungskatalog des Musée d’Orsay
Die Sammlungen, für die das Pariser Musée d’Orsay zuständig ist, können über den Catalogue des Oeuvres recherchiert werden (hier per DBIS). Ausgenommen sind die Zeichnungen des Fonds des Musée d’Orsay, die im Louvre aufbewahrt werden. Neben der einfachen und der Expertensuche kann man über die Recherche par listes nach einzelnen Künstlern, Disziplinen, dargestellten Orten, dargestellten Personen und nach dem Ort der Aufbewahrung suchen.
International Directory of Art Libraries
Die IFLA-Sektion für Kunstbibliotheken hat ein frei recherchierbares Verzeichnis von ca. 3.000 Spezialbibliotheken mit dem Focus auf Kunst, Architektur und Archäologie weltweit online gestellt (hier per DBIS). Zu jeder Institution sind die direkten Kontaktdaten, die Öffnungszeiten, das Fachpersonal sowie die Webadressen eingetragen. Aufgenommen werden alle Spezialbibliotheken mit mehr als 2.500 Bänden bzw. kleinere Bibliotheken mit einem sehr speziellen, einzigartigen Bestand.